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Beitrag von Taunus-Biker

Was ist ne Lambda-Sonde

Eine Lambdasonde ist ein Sensor zur Bestimmung das Sauerstoffgehalts im Abgas.

Die Luftzahl l (Lambda) ist definiert als:

Formel Luftzahl

 wobei das stöchometrisch Massenverhältnis im Benzinmotor bei 14,7:1 liegt.
 

Wozu braucht man die Sonde

Zur Bestimmung des aktuellen Gemischs. Bei Katalysator-Motoren hängt dann ein Regelkreis dran, der das Gemisch immer im sog. Katalysatorfenster bei l = 1 hält. Bei Moppeds ohne Kat hilft die Sonde aber auch bei der Vergaserabstimmung. Man benötigt dazu dann eine Anzeige des l -Werts und kann im Fahrbetrieb Aufschluß über die Vergaserabstimmung erhalten.
 

Wie funktioniert die Sonde

Die Sonde ist ein potentiostatischer Sensor und besteht aus zwei Pt-Elektroden, die durch eine Festelektrolyt getrennt sind. Die aktive Elektrode steht mit dem Abgas in Kontakt und an ihr findet eine katalytische Reaktion statt. Das Elektrolyt ist ein Ionenleiter für Sauerstoffionen. Durch die Ionenwanderung entsteht dann eine Spannung

 Formel Ionenwanderung

 zwischen den Elektroden, die direkt gemessen werden kann.

Aufbau Signal

 

Wie sieht die Sonde aus

Die meisten Sonden verwenden eine sehr ähnlich Bauform. Hier sind mal die Typen von NTK und Bosch abgebildet.

 

Lambda-Sonden Lambda-Sonden


Das Einschraubgewinde in den Krümmer ist üblicherweise ein M18x1,5 Gewinde. Die Sonden sind in verschiedenen Ausführungen zu bekommen, die sich in der Anzahl der Anschlußleiter unterscheiden:
 

1 Kabel: Signalkabel, Masse über Gehäuse
2 Kabel: Masse als Leiter herausgeführt
3 Kabel: eingebaute Heizung, Masse über Gehäuse
4 Kabel: eingebaute Heizung, Masse als Leiter


 

Einbau der Sonde

Die Sonde wird in den Krümmer eingebaut. Da die Sonden eine recht hohe Arbeitstemperatur brauchen, sollte der Ort recht nah am Auslaß gewählt werden. Oder man verwendet eine beheizte Sonde.
Schweißadapter sind bei den Sondenvertreibern erhältlich.
Bei den Ducati Modellen ist im Krümmer bereits ein Zugang vorgesehen, der jedoch ein sehr kleinen Gewinde (G1/8") besitzt. Ich habe mir aus Sechskant-Messing einen Adapter gedreht. Das Schutzrohr der Sonde ist jedoch viel zu dick und passt nicht in den Adapter. Es muß daher entfernt werden und die Keramik freigelegt werden. An der Funktion der Sonde ändert das nix, aber sie wird dadurch natürlich mechanisch sehr empfindlich. Sobald der Adapter auf die Sonde geschraubt ist, ist sie aber wieder recht gut geschützt.
 
Adapter

 

Aufbau einer Lambdameter * Anzeige

Zur Anzeige ist jedes Voltmeter geeignet das einen hohen Innenwiderstand besitzt. Die Sonde kann nämlich kaum Strom erzeugen. Einfach Digitalvoltmeter besitzen jedoch üblicherweise einen Innenwiderstand von 20 MΩ und sind gut geeignet. Besser abzulesen ist jedoch ein Bargraph, der sich leicht selber bauen läßt.
Eine geeignete Schaltung, die mit 20 LED's das aktuelle Gemisch anzeigt ist rechts zu sehen.
 
 
   * Lambdameter: Geschützter Name Der Firma LENZ Motorentechnik in Feldkirchen
Schaltung



Die Anzeige wird z.Z. im Dot-mode betrieben, ein Umbau auf Bargraph ist aber problemlos möglich. Dazu wird Pin 9 der LM3914-ICs nicht beschaltet und der Pull-up-Widerstand an Pin 11 fällt weg.
Die nötigen Bauteile kann man z.B. bei Conrad bestellen. Die Bestellnummern hab ich mal hier aufgelistet (Stand 1998):

 

Anzahl Bezeichnung Conrad Bestellnummer
1 7805 Spannungsregler 5V 17 92 05-66
2 LM3914 LED-Aussteuerung 17 64 51-66
1 LM324 Operationsverstärker 17 58 38-66
1 LED-Zeile rot 18 57 60-66
1 LED-Zeile grün 18 57 79-66
1 LED-Zeile gelb 18 57 95-66
1 Gehäuse, Kunststoff 52 28 56-55
1 Spindeltrimmer 100k 42 51 33-66
1 Lochrasterplatine 52 77 69-66
2 Buchsenleisten 20-polig 74 02 41-66
1 Anschlußklemme 3-polig 72 99 57-66
2 IC-Fassung 18-polig 18 95 37-66
1 IC-Fassung 14-polig 18 95 10-66
2 Widerstand 20k 1% 42 08 91-66
1 Widerstand 1k 1% 41 82 50-66
1 Widerstand 2k 1% 42 07 78-66
1 Elko 10µ 47 23 60-66
1 Kondensator 100n 45 30 99-66
1 Kondensator 1µ 45 53 18-66
     
     


 

Das Layout sieht bei mir so aus: und auf der anderen Seite so:
Bestueckungsseite Loetseite

 

Abstimmung mittles Lambda-Anzeige

Im Leerlauf findet nur eine unvollständige Verbrennung statt, so daß das Gemisch etwas angefettet werden muß. Ein Lambdawert von ca. 0.85 - 0.9 entspricht dabei den üblichen CO-Vorschriften. Eine etwas fettere Einstellung kann evtl. zu einem besseren Startverhalten und Rundlauf führen.
Bei Vollast sollte das Gemisch ebenfalls etwas fetter sein, da die Verdampfungswärme des Sprits zur Motorinnenkühlung beiträgt. Außerdem gibt der Motor bei einem Lambdawert von ca. 0.8 - 0.85 seine maximale Leistung ab. Jedoch arbeitet er bei Lambda ~ 1 - 1.1 am wirtschaftlichsten, da hier der optimale Wirkungsgrad erreicht wird. Deshalb kann im mittleren Drehzahlbereich, also im Bereich des maximalen Drehmoments, das Gemisch etwas magerer eingestellt werden. Der Motor dankt es einem mit einem etwas geringeren Spritverbrauch. Leistungsfetischisten stellen hier aber auch lieber das Lambda auf etwas < 1 ein. ;-)


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Stand: 22. November 2005